Fragen & Antworten

Nutzerinnen und Nutzer kontaktieren das Team von eco-auto.info regelmässig mit spannenden und kniffligen Fragen. Hier finden Sie ausgewählte dieser Fragen und unsere Antworten.

  • anette.michel
  • 12. März 2025

Hybridauto für Langstrecken?

Wir benutzen das Auto fast nur für lange Strecken auf der Autobahn, um von unserem Wohnort Lausanne die Familie im Tessin zu besuchen. Lohnt sich aus Umweltsicht dafür ein Hybridmodell, oder wäre ein reines Benzinmodell besser? (März 2025)

Ein Hybridantrieb (auch «Vollhybrid» genannt) hat fast nur Vorteile gegenüber einem reinen Benzinmotor. Er reduziert den Treibstoffverbrauch durch eine höhere Energieeffizienz. Bei hohen Geschwindigkeiten ist dieser Effekt geringer, aber trotzdem vorteilhaft. Ausserdem findet keine Fahrt nur auf der Autobahn statt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ermöglicht es der Hybridantrieb zudem, kurze Strecken nur mit dem Elektromotor zu fahren. Dann werden keine Abgase und deutlich weniger Lärm produziert, was gerade im Siedlungsgebiet äusserst wertvoll ist. Hybride kommen mit einer kleinen Batterie aus; die Vorteile überwiegen eindeutig die Umweltschäden, die durch die Gewinnung der Rohstoffe und die Herstellung entstehen.

Bitte beachten Sie, dass Mildhybride nicht reinelektrisch fahren können. Dieser Antrieb bietet immerhin den Effizienzvorteil. Von Plug-in-Hybriden raten wir ab. Diese Fahrzeuge stossen in der Realität viel mehr CO2 aus als auf dem Papier.

Die geringsten Umweltschäden entstehen bei reinen Elektroautos. Viele Elektroautos bieten hohe Reichweiten von 400km oder mehr und eine Schnellladefunktion. Damit können auch lange Strecken mit höchstens einer kurzen Ladepause zurückgelegt werden.


Keine Gasautos

Auf eurer neuen Liste fehlen Autos mit Gasantrieb. Weshalb? (November 2024)

Tatsächlich listet eco-auto keine Personenwagen mit Gasantrieb mehr auf. Der Grund ist einfach: seit 2023 gibt es keine Neuwagenmodelle mehr auf dem Markt. Bei den Gas-Nutzfahrzeugen gibt es noch ein kleines Angebot von Piaggio und Iveco.

Mit reinem Biogas angetrieben, würden Gasfahrzeuge eine Möglichkeit bieten, um mit erneuerbarer Energie zu fahren. Einzelne Gas-Tankstellen bieten diese Option. Auch im Schweizer Tankstellengas ist heute noch 20% Biogas. Deshalb schnitten Gasmodelle in der Umweltbewertung von eco-auto jeweils gut ab.

Der Gasantrieb blieb aber eine Nischentechnologie und erreichte nie mehr als 0.5% Marktanteil. Die Autohersteller stellten Weiterentwicklung und Herstellung der Gasmodelle ein und setzten stattdessen auf den Elektroantrieb.

In Zukunft dürfte es auch weniger Gastankstellen geben, da sich deren Betrieb immer weniger lohnt. Fahrerinnen und Fahrer von Gasfahrzeugen werden leider immer mehr Mühe haben, eine solche in der Nähe zu finden. Ausserdem wird die Branchenvereinbarung zur Einspeisung von Biogas ins Tankstellennetz nicht weitergeführt werden: voraussichtlich ab Mitte 2025 wird es kein Biogas im normalen Tankstellengas mehr haben. Stattdessen wird dort reines Erdgas getankt werden, das zu 100% fossilen Ursprungs ist.


VW-Transporter mit Euronorm 2

Ich trage mich mit dem Gedanken, einen VW Transporter 4 synchro, Jahrgang 2000, Diesel, mit Euronorm 2 zu erwerben. Was bedeutet das für die Mobiltät aus umwelttechnischer Sicht? (Mai 2024)

Die Abgasnorm Euro 2 wurde 1996 eingeführt, also vor fast 30 Jahren. Sie macht für Dieselfahrzeuge Vorschriften zu den Emissionen von Kohlenmomoxid (doppelt so viel als gemäss aktueller Norm), Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden kombiniert (4x mehr als heute) und Partikel (fast 18x mehr als heute).

Die aktuelle Schadstoffnorm Euro 6 limitiert zusätzlich die Emissionen von Stickoxiden separat und die Zahl der Partikel (viele kleine, leichte können schädlicher sein als wenige grosse, schwere, da sie tiefer in die Lunge eindringen und auch ins Blut gelangen können). In Bezug auf diese Punkte fehlen in der Euronorm 2 jegliche Vorgaben.

Kurz: mit einem Dieselfahrzeug der Schadstoffnorm Euro 2 stossen Sie grosse Mengen an gesundheitsschädlichen Abgasen aus.

In zahlreichen Städten im Ausland gibt es Umweltzonen, in denen Fahrzeuge mit hohen Schadstoffemissionen nicht fahren dürfen. Die Städte schützen so die Gesundheit ihrer Bewohner und Bewohnerinnen. Für Dieselfahrzeuge der Euronorm 2 gilt in allen diesen Zonen ein Fahrverbot. In der Schweiz gibt es in Genf ähnliche Beschränkungen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Treibstoffverbrauch: dieser ist mit fast 15 Liter pro 100km (umgerechnet auf die aktuelle Messnorm) sehr hoch. Damit sind auch die damit verbundenen CO2-Emissionen sehr hoch.

Wir hoffen, diese Infos helfen Ihnen bei Ihrem Entscheid.


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