Welcher Antrieb passt?

In vielen Fällen ist die beste Wahl klar ein Elektromodell - nicht nur aus Umweltsicht.


Grundsätzlich sollte ein Auto mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Dies ist möglich mit Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen.

Elektroautos

Elektroautos mit umweltschonend generierter Energie zu nutzen, ist einfach: indem Ökostrom geladen wird. Elektroautos sind zudem die energieeffizienteste Möglichkeit, Auto zu fahren. Ökobilanzen zeigen, dass Elektroautos über den Lebenszyklus geringere CO2-Emissionen verursachen als Autos mit anderen Antrieben. Auch bei der Gesamtumweltbelastung schneiden sie besser ab.

Elektroautos haben teilweise einen höheren Kaufpreis als Verbrennermodelle, sind aber dank tieferer Energie- und Servicekosten über die Besitzdauer meist günstiger. Heute sind Auto- und Nutzfahrzeugmodelle aller Karosserieformen und Typen mit Elektroantrieb auf dem Markt. Insbesondere im Bereich der Klein- und Mittelklassewagen sowie bei den Nutzfahrzeugen wird sich das Angebot weiter vergrössern.

Brennstoffzellen-Fahrzeuge

Brennstoffzellen-Fahrzeuge können mit Wasserstoff betankt werden, der mit erneuerbarem Strom produziert wurde. So können solche Fahrzeuge ebenfalls mit erneuerbarer Energie fahren. Wegen der ineffizienten Umwandlungsprozesse brauchen Brennstoffzellen-Fahrzeuge fast drei Mal mehr Energie als Elektroautos. Aktuell gibt es nur sehr wenige Modelle auf dem Schweizer Markt. Wer sich für ein solches Auto interessiert, sollte auch das noch sehr begrenzte Tankstellen-Netz berücksichtigen.

Hybride

Hybride verfügen neben dem Verbrennungsmotor auch einen Elektromotor und eine Batterie, was die Energieeffizienz des Antriebes verbessert. Erstens ermöglicht das System dem Verbrennungsmotor einen besseren Wirkungsgrad, zweitens kann Bremsenergie gespeichert und genutzt werden. Die Batterie wird neben der Bremsenergie mit dem Verbrennungsmotor gespiesen, bei Plug-in-Hybriden kann sie zusätzlich am Stromnetz geladen werden. Grundsätzlich beziehen Hybride die Antriebsenergie aus den fossilen Treibstoffen Benzin oder Diesel. Darüber hinaus unterscheiden sich die drei Hybrid-Technologien deutlich:

  • Hybride (auch „Vollhybrid“) können bei Geschwindigkeiten bis ca. 50 km/h gewisse Distanzen und insbesondere das Anfahren nur mit dem Elektromotor bewältigen. Dies reduziert vor allem innerorts die Schadstoff- und Lärmemissionen. Das ist dort, wo viele Menschen leben, sehr wertvoll.
  • Mildhybride können nicht reinelektrisch fahren. Der kleine Elektromotor mit Batterie vermag immerhin die Energieeffizienz des Verbrennungsmotors zu verbessern.
  • Plug-in-Hybride haben leistungsstärkere Elektromotoren und grössere Batterien als die anderen Hybride, zudem kann die Batterie mit einem Stecker („Plug“) am Stromnetz geladen werden. In der Theorie können Plug-in-Hybride beträchtliche Strecken reinelektrisch zurücklegen, weshalb sie auf dem Papier sehr tiefe Verbrauchswerte und CO2-Emissionen aufweisen. In der Realität liegt der Treibstoffverbrauch viel höher (gemäss flächendeckenden EU-Daten im Durchschnitt 3.5 mal höher) – oft verbrauchen Plug-in-Hybride mehr Benzin oder Diesel als Vollhybride. Eco-auto rät von Plug-in-Hybriden ab.

Gas-Fahrzeuge

Es gibt keine Personenwagen mit Gasantrieb mehr auf dem Markt; bei den Nutzfahrzeugen sind noch einzelne Modelle im Angebot. Als Konsequenz dürfte sich auch das Gas-Tankstellennetz in Zukunft ausdünnen.

Theoretisch bieten Gasfahrzeuge die Möglichkeit, fossilfrei zu fahren: mit reinem Biogas. Einzelne Gas-Tankstellen bieten diese Option. Auch dem Schweizer Tankstellengas wird bisher 20% Biogas beigemischt; die entsprechende Branchenvereinbarung dürfte allerdings Mitte 2025 auslaufen. Danach wird an den meisten Tankstellen reines Erdgas angeboten werden.

Vieles spricht fürs Elektroauto

Auch Elektrofahrzeuge belasten Umwelt und Klima, wenn auch weniger stark als andere Antriebe. Darum sollten auch beim Kauf von Elektrofahrzeugen Umweltkriterien beachtet werden. Die Unterschiede zwischen den Modellen sind gross.

Weitere Infos

Weitere Infos zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Antriebe finden Sie hier:


03/2025 Martin Winder, Anette Michel, Luca Maillard